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Durch Gespräche motivieren

Text: Lilo Steinmann

Das Alter ist wie jede Lebensphase von Veränderungen geprägt. Kräfte schwinden, man wird langsamer, hat seine Beschwerden und mag deshalb nicht mehr aufstehen, hat evtl. Mühe sich neue Sachen zu merken, kann sich an Abläufe nicht mehr genau erinnern, ist damit konfrontiert die Wohnform zu ändern und in ein Pflegezentrum einzutreten etc. Als Pflegende geht es darum, Menschen zu motivieren, solche grösseren oder auch kleineren Veränderungen im Alltag anzugehen, damit Bewohnerinnen und Bewohner möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben führen können.

Dabei ist man immer wieder mit Bewohnerinnen und Bewohnern konfrontiert, die kein Problembewusstsein haben und sich deshalb nicht verändern wollen, obwohl Pflegende aufgrund des fachlichen Wissens einen Veränderungsbedarf sehen. Manchmal können sich Bewohnerinnen und Bewohner aber auch weder für, noch gegen eine anstehende Veränderung entscheiden. Es scheint, als ob der Veränderungsprozess stockt. Wenn Pflegende in diesen Fällen auf eine Veränderung pochen, sind sie mit Widerstand konfrontiert, werden entweder hilflos und resignieren oder setzen noch mehr Druck auf, der oft zu noch mehr Widerstand führt.

Widerstand muss nicht negativ bewertet werden. Vielmehr ist aktiver oder passiver Widerstand eine normale Begleiterscheinung bei Angst vor Autonomie- oder Selbstwertverlust sowie bei Überforderungsgefühlen und somit eine wichtige Form des Selbstschutzes. Deshalb geht es in der Motivierenden Gesprächsführung und im neu ausgeschriebenen Seminar «Durch Gespräche motivieren» darum, Widerstand bei Veränderungsprozessen wahr und ernst zu nehmen, den Bewohner und Bewohnerinnen Eigenmotivation hervorzulocken, diese wahrzunehmen, zu intensivieren und sie in der Zuversicht zu stärken, damit sie sich verändern wollen und können.

Das Seminar «Durch Gespräche motivieren» gibt deshalb praxisnah auf folgende Fragen Antworten:

  • Welche Haltung der Pflegeperson ermöglicht es, dass sich Menschen eigenmotiviert verändern und dadurch Verantwortung für ihre Gesundheit und ihr Leben übernehmen können?
  • Wie gehe ich damit um, wenn Menschen kein Problembewusstsein bezüglich einer Veränderung haben, medizinische und gesundheitliche Fakten aber dafür sprechen?
  • Wie sieht ein Veränderungsprozess aus und wie kann ich als Pflegende diesen Veränderungsprozess gestalten, damit das Gegenüber zuversichtlich diesen Prozess durchlaufen kann?
  • Wie kann ich im Alltag einfach und leicht auf möglichen Widerstand reagieren oder diesen gar verhindern?
  • Wie kann ich mit Ambivalenzen umgehen oder sie hervorrufen, damit sich diese positiv auf den Veränderungsprozess auswirken?
  • Wie schütze ich mich als Pflegeperson vor zu grossen Erwartungen?

Im zweitägigen Seminar haben Sie neben Theorieinputs zu den oben genannten Themen der Motivierenden Gesprächsführung die Möglichkeit, eigene Praxisbeispiele einzubringen und sie zu bearbeiten. Zudem können Sie anhand von mitgebrachten Fallbeispielen und Übungen einfache, alltagsnahe Methoden üben und so Ihre Gesprächsführungskompetenzen reflektieren und erweitern. Dadurch sind Sie sich Ihrer Ressourcen bewusst, können Bewohnerinnen und Bewohner kompetenter motivieren und stellen realistische Ansprüche an sich selbst, wenn es um das Begleiten von Veränderungsprozessen geht.

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung.

Lilo Steinmann
Psychologin lic. phil.
Mitarbeiterin Fachbereich Prävention ZfA
Fachdozierende am SGZ

Kommentare: 0 | Autor: SGZ | Kategorien: Kategorie Sprache & Kompetenz

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