Mo. 24.07.17Weiterbildung eine Win-win-Strategie
Text: Beatrice Widmer
In einigen vorangegangenen Blogbeiträgen wurde die Thematik Fachkräftemangel im Gesundheitswesen mehrfach aufgegriffen. Die Presse berichtete in der Vergangenheit gar vom «Notstand beim Fachpersonal». Es hat sich gezeigt, dass insbesondere Institutionen der Langzeitpflege und Spitex-Organisationen davon betroffen sind. Hinzu kommt, dass der Nachholbedarf an Ausbildungsplätzen, die neu geschaffen werden müssen, riesig ist und nicht sofort bewältigt werden kann. Deshalb soll die Ausbildungsquote Schritt für Schritt gesteigert werden. Das ist nichts Neues und stellt eine zusätzliche Herausforderung dar, die in absehbarer Zeit zu bewältigen ist.
Aber trotz Personalengpässen, die vielfältige Ursachen haben, gibt es Möglichkeiten, wie die Pflegequalität nicht nur erhalten bleibt, sondern sich weiterentwickeln kann. Das bestehende Fachpersonal soll nicht nur im dynamischen Arbeitsalltag gefordert sein, sondern auch mit gezielten Weiterbildungsmassnahmen gefördert werden. Damit wird nicht ausschliesslich die Pflege- und Betreuungsqualität sichergestellt, sondern es wird auch die Arbeitszufriedenheit von bestehenden Mitarbeitenden erhalten.
Weiterbildung bedeutet persönliche und fachliche Weiterentwicklung
Sich weiterbilden ist in jedem Fall eine Bereicherung. Aus der Perspektive der Mitarbeitenden bedeutet dies den Erhalt und Ausbau der Arbeitsmarktfähigkeit. Aber nicht nur das. Wenn das bestehende, zum Teil langjährige Erfahrungspotenzial, mit aktuellem und vielschichtigem Wissen angereichert wird, kommt es zu einem erheblichen Kompetenzzuwachs. Dies hat wiederum positive Auswirkungen auf die Arbeitszufriedenheit. Das Fachpersonal ist nun motiviert, die neuen Erkenntnisse im dynamischen Alltag umzusetzen. Unter Umständen erhalten sie nicht nur einen fachlichen Kompetenzzuwachs, sondern auch eine neue Rolle, in der sie als Spezialistinnen und Spezialisten dazu befähigt sind, die Pflege- und Betreuungsqualität in den Betrieben zu erhalten und zu steigern.
Fachweiterbildung Langzeitpflege und -betreuung: Eine Weiterbildung mit Zukunft
Die Fachweiterbildung Langzeitpflege und -betreuung gilt als Vorbereitung für die entsprechende Berufsprüfung. Diese ist eidgenössisch anerkannt. Berufsprüfungen haben keinen generalistischen Charakter. Sie richten den Fokus auf ganz bestimmte Themenfelder innerhalb des Gesundheitswesens. Dabei werden hochwertige praktische Fähigkeiten mit fundierten theoretischen Fachkenntnissen verbunden. Der Zweck ist der Erwerb von Qualifikationen, die für die Ausübung einer anspruchsvollen Tätigkeit mit Mehrverantwortung erforderlich sind.
Bei der Fachweiterbildung Langzeitpflege und -betreuung erfolgt ein erheblicher und praxisbezogener Wissenszuwachs in folgenden Bereichen:
- Geriatrie
- Gerontopsychiatrie
- Palliative Care
- Pflegeprozesse
- Planung und Organisation, Kommunikation, Berufsrolle, eigene Ressourcen
Sie ist sowohl für Mitarbeitende aus Betrieben der Langzeitpflege, als auch für diejenigen aus Spitex-Betrieben attraktiv, die ihre berufliche Zukunft in der Altersarbeit sehen.
Und zum Schluss noch etwas Erfreuliches
Dem Personalnotstand zu Trotz! Zu guter Letzt noch viel Erfreuliches: am 9. Mai 2017 durften die ersten 207 Absolvierende der Berufsprüfung Langzeitpflege und -betreuung ihren eidgenössischen Fachausweis entgegennehmen. Dies anlässlich einer würdigen Feier im Kultur Casino Bern, organisiert durch die OdA Santé.
Mit dem Fachausweis positionieren sie sich laut schweizerischen Bildungssystematik auf der Tertiärstufe B. Wir gratulieren an dieser Stelle allen Pionierinnen und Pionieren, von denen einige auch die Fachweiterbildung Langzeitpflege und -betreuung am SGZ besucht haben, ganz herzlich und wünschen ihnen viel Erfolg für ihre berufliche Zukunft. Gratulieren möchten wir auch den Arbeitgeberinnen/Arbeitgebern, die dies ermöglicht haben und die die Absolventinnen/Absolventen gemäss ihren erweiterten Ressourcen nun einsetzen können.
Wir haben noch wenige Plätze frei: Fachweiterbildung Langzeitpflege und -betreuung, Start 24. August 2017.
Beatrice Widmer
Schulungszentrum Gesundheit SGZ
Programmleiterin Bildung
beatrice.widmer@zuerich.ch
angebot.wissen-pflege-bildung.ch