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Nationale Demenzstrategie 2014-2019

Text: Pia Oetiker, Stv. Leitung «Nationale Demenzstrategie»

Die Zunahme von chronischen, nicht übertragbaren Krankheiten, wie die Demenzerkrankung, wird als eine der zentralen Herausforderung für das Gesundheitssystem der Schweiz betrachtet. Gerade bei chronischen oder mehrfachen Erkrankungen besteht beispielsweise ein grosser Koordinationsbedarf. Der Bundesrat hat den Handlungsbedarf in diesem Bereich erkannt. In den gesundheitspolitischen Prioritäten «Gesundheit2020» hat er sich zum Ziel gesetzt, Massnahmen zu ergreifen, um die Koordination und die integrierte Versorgung während der ganzen Behandlungskette zu verbessern. Die Nationale Demenzstrategie bettet sich in die Strategie Gesundheit2020 ein.

 

Bedürfnisse stehen im Zentrum

Die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und die Versorgungsqualität zu stärken ist die übergeordnete Zielsetzung der nationalen Demenzstrategie. So sollen Menschen mit Demenz und ihre Bezugspersonen während des gesamten Krankheitsverlaufs Zugang zu qualitativ hochstehenden und finanziell tragbaren Angeboten haben. Die nationale Demenzstrategie schliesst mit dieser Zielsetzung an das Motto Care today and cure tomorrow von Alzheimer’s Disease International und von Alzheimer Europe an.

 

Fortschritte in allen Projekten

Dank des grossen Engagements aller beteiligten Akteure konnten bis zum heutigen Zeitpunkt fast alle 18 Projekte lanciert und erste Massnahmen umgesetzt werden. Hier einige Beispiele:

  • Projekt «demenzgerechte Langzeitpflege»: Die nationalen Dachverbände CURAVIVA Schweiz und INSOS Schweiz erarbeiteten eine Demenzbox mit den wichtigsten Ansätzen, Konzepten und Modellen zur stationären Demenzbetreuung. Die Demenzbox umfasst grundlegende Informationen zur Demenzerkrankung, zu bedarfs- und bedürfnisgerechten Infrastrukturen sowie zu Alltagsgestaltungs- und Aktivierungsprozessen. Sie bietet spezifische Erkenntnisse zur Begleitung, Unterstützung und Pflege im Alltag, therapeutische Ansätze, Wohnmodelle und Good-Practice Beispiele.
  • Projekt «Ethische Richtlinien»: Die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) hat in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Gesellschaft für Gerontologie (SGG) die medizin-ethischen Richtlinien «Betreuung und Behandlung von Menschen mit Demenz» erarbeitet. Die Richtlinien wenden sich an Ärztinnen und Ärzte, Pflegefachleute und weitere therapeutisch tätige Fachpersonen.
  • Projekt «Demenzspezifische Aus-, Weiter-, Fortbildung»: Pflege demenzkranker Menschen bedingt ein entsprechendes demenzspezifisches Wissen und die im jeweiligen Berufsfeld erforderliche Handlungskompetenz. Erste Grundlagen zur Förderung der demenzspezifischen Fachkompetenz bei Berufsgruppen im Bereich Medizin, Pflege, Soziales und Psychologie liegen vor. Diese wurden im Auftrag des BAG von econcept AG, Zürich und Campus Sonnweid Wetzikon erarbeitet. Die Ergebnisse der Studie sind in unterschiedlichen Instrumente zusammengefasst. Beispielsweise zeigt eine Lernmatrix auf, welche Schlüsselkompetenzen in unterschiedlichen Kontexten idealerweise eingesetzt werden sollten.
  • Projekt «Sensibilisierung»: Die Schweizer Bevölkerung weiss noch viel zu wenig über die Demenzerkrankungen. Hier setzt die Informations- und Sensibilisierungskampagne von Alzheimer Schweiz und Pro Senectute an. Sie entwickelten und betreiben die Webseite www.memo-info.ch und führen unterschiedliche Kampagnen durch. Dies mit dem Ziel, Wissen zu vermitteln und Tabus abzubauen.

 

Weitere Strategien und Projekte des Bundesamtes für Gesundheit tragen einen wesentlichen Beitrag zur Zielerreichung der nationalen Demenzstrategie bei:

  • Wichtige wissenschaftliche Grundlagen liefern die zwei Förderprogramme «Interprofessionalität im Gesundheitswesen» und «Entlastungsangebote für pflegende Angehörige» des Bundesamts für Gesundheit. Link
  • Die neue Broschüre «hochbetagte Menschen mit Mehrfacherkrankung. Typische Fallbeispiele aus der geriatrischen Praxis» kann sehr gut in der Aus-, Weiter- und Fortbildung eingesetzt werden. Sie vermittelt anhand von typischen Fallbeispielen auf anschauliche Art geriatrisches Grundwissen. Zudem gibt sie Einblicke in die berufsgruppen- und sektorenübergreifende Zusammenarbeit. Link Broschüre

Wir sind zuversichtlich, dass bis Ende 2019 viele weitere Instrumente vorliegen, die wesentlich dazu beitragen, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Aktuelle Informationen zur Strategie sind auf der BAG-Webseite veröffentlicht: www.nationaledemenzstrategie.ch.

Aktuelle Kursangebote zum Thema Demenz finden Sie hier: angebot.wissen-pflege-bildung.ch

 

Pia Oetiker
Stv. Leitung «Nationale Demenzstrategie»
Eidgenössisches Departement des Innern EDI
Bundesamt für Gesundheit BAG
Direktionsbereich Gesundheitspolitik
Sektion Nationale Gesundheitspolitik
Schwarzenburgstrasse 157, CH-3003 Bern
Tel. +41 58 463 80 20
pia.oetiker@bag.admin.ch
www.nationaledemenzstrategie.ch

 

 

Kommentare: 0 | Autor: SGZ | Kategorien: Kategorie Pflege & Betreuung

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