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Hausarbeit sieht man nur, wenn sie nicht gemacht ist …

Zu hauswirtschaftlichen Tätigkeiten herrscht in der Tendenz eher ein ambivalentes Verhältnis. So gibt es dazu folgende Statements: «Ordnung ist das halbe Leben, Hausarbeiten müssen erledigt werden, ansonsten nimmt das Chaos zu Hause überhand.» Versus: «Das ist eine mühselige, repetitive Arbeit, die ich gerne delegieren möchte.» Oder: «Das bisschen Haushalt ist doch keine Sache und kann doch jeder oder zumindest jede Frau.»

Bitte entschuldigen Sie, aber dieses Klischee ist in so manchen Köpfen immer noch existent. Erhebungen des Bundesamtes für Statistik (BFS, 2018) zeigen, dass es sich eben nicht nur um ein reines Klischee handelt, sondern auch der Tatsache entspricht. Denn in der Schweiz wenden Frauen durchschnittlich 23 Stunden und Männer rund 15 Stunden pro Woche auf, um hauswirtschaftliche Tätigkeiten bei sich zu Hause auszuüben. Nicht schlecht, eine ganze Menge Zeit, die da gebraucht wird, um Hausarbeiten zu machen. Putzen ist also ein Zeiträuber und – so habe ich zur Kenntnis genommen – auch gefährlich. Vielleicht wissen Sie ja was ich meine und folgende Schlagzeile einer Tageszeitung hat auch bei Ihnen wie ein Blitz eingeschlagen: «Putzen schadet der Lunge wie ein Päckli Zigi pro Tag.»

Ich fasse hier kurz zusammen, was diesen «Bad News» zugrunde liegt: Eine europäische Studie hat aufgezeigt, dass bei Frauen und Männern, die regelmässig mit Putzmitteln hantieren, sich die Lungenfunktion erheblich verschlechtert hat. Mein persönliches Fazit lautet somit: Putzen und waschen kann halt doch nicht jede oder jeder, das muss gelernt sein! Der Titel «Hausarbeit sieht man nur, wenn sie nicht gemacht ist …» muss ergänzt werden durch «und unsachgemäss erledigt wird.» Dann sieht man es nämlich auch. Und zwar hat Frau/Mann mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen oder beschädigt gar ihr/sein eigenes Hab und Gut durch falsche und unsachgemässe Pflege.

Wer professionell hauswirtschaftliche Tätigkeiten ausführt, braucht somit nicht nur persönliche Erfahrungen, sondern auch ein Hintergrundwissen dazu. Beispielweise Kenntnisse über effiziente Handlungsabläufe, die hygienisch einwandfrei sind und unter ergonomischen und ökologischen Prinzipien ausgeführt werden. All dies kann nicht einfach jede und jeder ohne Fachwissen anwenden. Sehen Sie in Ihrer Institution einen Bildungsbedarf zu hauswirtschaftlichen Themen? Wir haben ein dementsprechendes Angebot, das wir gerne auch massgeschneidert für Sie zusammenstellen können.

 

Beatrice Widmer
Schulungszentrum Gesundheit SGZ
Programmleiterin Bildung
beatrice.widmer@zuerich.ch
angebot.wissen-pflege-bildung.ch

Kommentare: 0 | Autor: SGZ | Kategorien: Kategorie Newsletter

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