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Humor, ein wichtiger Begleiter bei Demenz

Humor, ein wichtiger Begleiter bei Demenz

Das Leben beinhaltet immer wieder mal Stolpersteine oder gar Hürden, die es zu meistern gilt. Das Wichtigste ist nicht was, oder ob etwas schiefgeht, denn leider haben wir darauf einen geringen Einfluss. Sondern vielmehr, wie wir mit Herausforderungen umgehen.

Da haben wir ganz klar die Wahl, zwischen uns selbst bemitleiden, zu resignieren, einen Sündenbock zu suchen. Oder wir versuchen, wenn es das Leben eben nicht besonders gut mit uns meint, das Beste aus der Situation zu machen. Humor ist also, wenn man trotzdem lachen kann. Er ist eine ganz wichtige Ressource, um alltäglichen Hindernissen gelassener zu begegnen. Selbstverständlich können Ernüchterung und Traurigkeit nicht ausgeschlossen werden. Aber mit einer humorvollen Grundhaltung gelingt es wesentlich besser, sich von derartigen Gefühlen zu lösen. Und es ist möglich, hoffnungsvoll und optimistisch in die Zukunft zu blicken.

 

Ein lebenslanger Begleiter

Humor ist angeboren und somit genetisch verankert. Er gehört zur menschlichen Ausstattung. Jede Gesellschaft lacht über andere Sachen. Worüber also gelacht wird, ist abhängig von den sozialen und kulturellen Prägungen sowie vom gesellschaftlichen Selbstbild. Ausgelassenheit und Fröhlichkeit entwickelt sich von der frühen Kindheit bis ins hohe Erwachsenenalter stetig weiter. Bei älteren Menschen ist Humor als Bewältigungsstrategie ganz besonders vordergründig und auch wichtig. In angespannten Situationen nicht die Nerven verlieren und sich selber und das Gegenüber dabei in eine positive Grundstimmung versetzen, sind typische Bedürfnisse und verbreitete Verhaltenskodexe im Alter.

 

Darf man das…?

Munterkeit in gehaltvollen Situationen, kann entlastend sein und hat nichts mit «auslachen einer Person» zu tun. Ein gemeinsames Schmunzeln mit dem erkrankten Menschen über eine verzwickte Situation, die jetzt gerade herausfordern ist, bedeutet: Humor aus einer inneren Haltung des Verstehens und Helfen-Wollens einzusetzen. Selbstverständlich haben in solchen Situationen Klamauk und flache Witze nichts verloren. Wenn Ausgelassenheit für das Gegenüber im Moment nicht passend ist, muss davon abgesehen und eine Ernsthaftigkeit eingenommen werden. Personen mit Demenz haben kognitive Beeinträchtigungen. Die Alltagsgestaltung wird immer komplexer. Aber die Fähigkeit zur fröhlichen Ausgelassenheit bleibt lange Zeit erhalten. Auch humorvolle Interventionen können emotional erfasst und genossen werden. Deshalb sind bei der Begleitung von Personen mit Demenz nebst anderen Faktoren, Freude und Ausgelassenheit unverzichtbare Weggefährten.

 

In eigener Sache

«Demenz – Lachen nicht vergessen» ist unser diesjähriges Credo, anlässlich des 4. Zürcher Demenzsymposiums. Wir freuen uns auf die Symbiose von Humor und Demenz, die aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet wird. Dies fundiert, spielerisch, anregend und lustvoll.

Sind Sie jetzt neugierig geworden und möchten gerne mehr zu dieser spannenden Veranstaltung erfahren? Details zum Programm finden Sie hier: stadt-zuerich.ch/demenzsymposium

 

Beatrice Widmer
Schulungszentrum Gesundheit
Programmleiterin Bildung
beatrice.widmer@zuerich.ch
www.stadt-zuerich.ch/sgz

Kommentare: 0 | Autor: SGZ | Kategorien: Kategorie Pflege & Betreuung

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