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Lernbereich Training und Transfer

Lernen, Trainieren,Transferieren während HF-Studium: LTT´s mit Mehrwert

Text: Dr. phil. Marcel Maier

Mal eben in einen Spezialanzug geschlüpft um am eigenen Leib erfahren, wie es sich mit eigeschränkten Sinnen und Motorik anfühlt …

Drängende und belastende ethisch-moralische Problemstellung diskutieren …

Möglichkeiten der Milieugestaltung bei Demenzerkrankten ausloten …

Den Umgang mit aggressivem Verhalten entgegnen …

Den zielführenden Umgang mit Fachliteratur üben …

… und ganz nebenbei noch den «A1» in Palliative Care besuchen.

Das oben Beschriebene erscheint wie ein Crossover im Bildungsprogramm für Pflegende in der Geriatrie. In Wahrheit handelt es sich aber um einen Ausschnitt aus dem aktuellen LTT-Programm für HF-Studierende am SGZ.

 

Aber was genau sind «LTT´s» eigentlich?

Die Lern-, Training- und Transfertage (LTT) sind Teil des HF-Studiums und nach Vorgabe des Rahmenlehrplans zwingendes Element in der Ausbildung zur diplomierten Pflegefachperson an der Höheren Fachschule. Sie stellen als dritter Lernort eine Schnittstelle zwischen Schule und Praxis dar. LTT´s orientieren sich also an der beruflichen Praxis und setzen Lernmethoden ein, mittels derer die Studierenden die Möglichkeit bekommen, Erfahrungen und Wissen zu verbinden, weiter zu entwickeln und neue Erkenntnisse praktisch umzusetzen und/oder zu überprüfen. Sie dienen auch dem Üben, dem Ausprobieren erlernter Kompetenzen oder zur Klärung von Unsicherheiten.

Didaktisch stehen der Aufbau und vor allem das Trainieren von Fähigkeiten und Fertigkeiten im Vordergrund. In den LTT‘s werden sowohl vorgegebene praxisrelevante Aufgabenstellungen wie auch individuelle Problemsituationen aus dem Alltag von den Studierenden bearbeitet und reflektiert.

 

Förderung und Unterstützung

Die Studierenden erhalten Förderung und Unterstützung in ihrem fachspezifischen Kompetenzerwerb. Dabei wird grosser Wert auf Transferlernen und die systematische Reflexion von praktischen Erfahrungen gelegt, da sowohl vorgegebene praxisrelevante Aufgabenstellungen wie auch individuelle Problemsituationen aus dem Alltag von den Studierenden bearbeitet und reflektiert werden. Zentrales, didaktisches Element in der Gestaltung der LTT ist deshalb der aktive und lösungsorientierte Einbezug der Studierenden durch die Dozierenden.

Und deshalb funktionieren die LTT’s manchmal nicht wie «normaler» Unterricht. Wie in den einleitenden Beispielen angedeutet, wird der Schwerpunkt auf praxisnahe Interaktion gesetzt.

Es wird nicht nur über Empathie doziert – die Studierenden schlüpfen in den AgeExplorer® und machen ihre eigenen Erfahrungen. Sie erfahren am eigenen Leib, wie es sich anfühlt, wenn Sehen und Hören beeinträchtigt ist und Greifen und Gehen unsicher werden.

Sie lernen nicht nur die theoretischen Hintergründe einer ethischen Problemstellung – sie haben die Möglichkeit, eigene Dilemmata zu präsentieren und diese unter fachlicher Anleitung zu diskutieren.

 

Perspektive und Mehrwert SGZ

Aufgrund der Ausbildungsverpflichtung für Pflegebetriebe ist in den nächsten Jahren mit einem Anstieg an Studierenden der Höheren Fachschule (HF) zu rechnen. Zur Unterstützung ausbildender Pflegebetriebe und Spitex-Organisationen werden LTT´s deshalb seit 2016 auch am SGZ organisiert und können dort von interessierten Studierenden besucht werden.

Das LTT-Programm soll Studierenden und ihren Ausbildungsbetrieben einen zusätzlichen Mehrwert bieten.

Daher ist das Programm dynamisch konzipiert und wird fortlaufend bedarfsgerecht erweitert und ergänzt. Hierbei nehmen wir auch Anregungen und Bedarfsmeldung unserer Kunden aktiv auf. Auch werden sie in die Gestaltung des Angebots mit einbezogen. Beispielsweise als Einsitzende in ein Soundingboard, als Dozierende etc.

Ferner erhalten alle Studierenden bereits vor dem Kurs eine Vorbereitungsaufgabe direkt von den jeweiligen Dozierenden zugestellt.

Vereinzelt werden für den Besuch nebst der Teilnahmebestätigung zusätzliche Zertifikate ausgestellt (Palliative Care A1, Swiss Age Explorer Institut) oder die Teilnahme qualifiziert für den Besuch aufbauender Kurse am SGZ (z.B. im Rahmen des Ethik Programms).

LTT´s am SGZ unterstehen also hoher Dynamik, Praxisbezug, Kreativität und Wertigkeit. Dies, um ausbildenden Betrieben bestmöglich in der Nachwuchsförderung zu unterstützten und zu entlasten und den Studierenden wichtiges Rüstzeug für ihren anspruchsvollen Praxisalltag mit auf den Weg zu geben.

Weitere Informationen zum LTT-Angebot auf unserer Website.

 

Dr. phil. Marcel Maier
Leiter Schulungszentrum Gesundheit SGZ
marcel.maier@zuerich.ch
angebot.wissen-pflege-bildung.ch

Kommentare: 0 | Autor: SGZ | Kategorien: Kategorie Pflege & Betreuung

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