Content

Kooperation mit der FHS St. Gallen

Wer von Ihnen unsere beiden Fortbildungen «Professionelle Betreuung von Menschen mit Demenz in der Langzeitpflege» und «Fachbeauftragte/Fachbeauftragter in der professionellen Betreuung von Menschen mit Demenz» besucht hat, wird sich freuen!

Es kommt zu einer Bildungskooperation zwischen der Fachhochschule St. Gallen, Departement Gesundheit und dem SGZ. Die FHS St. Gallen anerkennt die entsprechenden SGZ-Fortbildungsinhalte vollumfänglich.

Falls Sie sich im Themenfeld Demenz fachlich weiterentwickeln möchten, so haben Sie in Zukunft die Möglichkeit, das CAS Lebensweltorientierte Demenzpflege verkürzt zu absolvieren. Der Teilerlass beträgt insgesamt 9 Bildungstage.

Detailliertere Informationen werden wir zeitnah veröffentlichen.

Details zum CAS Lebensweltorientierte Demenzpflege

Autor: SGZ | Kategorien: Kategorie NewsletterKommentare: 0

Fürs Duschen brauche ich keinen Prokuristen!

In einer demenzspezifischen Institution wurde ein Bewohner, der über viele Jahre eine Firma leitete, durch eine Pflegeperson aufgefordert, sich mit ihr ins Bad zu begeben. Im Bad soll er sich auch noch entkleiden für die bevorstehende Dusche.

Es war ihm sichtlich unangenehm, dass da noch jemand ist und ihm dabei zuschaut. Irgendwann wurde es ihm zu bunt und er sagte in einem sehr bestimmten Tonfall: «Fürs Duschen brauche ich keinen Prokuristen!» Derselbe Herr beobachtete mit kritischem Blick die Stationsleitung bei ihren Administrativarbeiten am PC. Nach einigen Minuten machte er folgende Bemerkung: «Wenn Sie mit dem Fernsehschauen dann mal endlich fertig sind, hätte ich da noch andere Aufgaben, die auf Sie warten!»

Sicherlich haben Sie in Ihrem Arbeitsalltag auch schon ähnlich bemerkenswerte Äusserungen zu hören bekommen. Menschen mit Demenz sind eben kongruent. Sie zeigen ihre Gefühle und Bedürfnisse, die es zu erkennen, zu akzeptieren und zu erfüllen gilt. Sie sind auch intuitiv im Umgang mit ihrem Umfeld. Wir können ihnen unsere Stimmungslage nicht verbergen. Wie es sich hier gezeigt hat, ist eine Auseinandersetzung mit ihrer individuellen Lebensgeschichte unabdingbar.

 

Beziehungspflege ist essenziell

Menschen mit Demenz pflegen bedeutet in erster Linie Beziehungspflege. Dies durch eine bewusste, gezielte und ritualisierte Kontaktaufnahme, die bei jeder Begegnung ermöglicht wird. Einerseits ist eine bewusste Kontaktaufnahme hilfreich für die Orientierung des Gegenübers. Andererseits ist sie für den Aufbau einer Vertrauensbeziehung unerlässlich. Wer Vertrauen ausstrahlt, gibt auch Sicherheit und Zuversicht, was essenziell für die Lebensqualität von demenzbetroffenen Menschen ist.

 

Multitasking ist (fast) immer gefordert

Menschen mit Demenz begleiten heisst, sich ganzheitlich mit dem Gegenüber befassen. Dazu ist ein interdisziplinäres Fachwissen, das mit Erfahrungspotenzial verbunden wird, sehr hilfreich. Unter interdisziplinärem Fachwissen ist zu verstehen, dass Erkenntnisse und Denkweisen von ganz unterschiedlichen Fachrichtungen genutzt und miteinander in Verbindung gebracht werden. Nebst medizinischem Fachwissen ist es belangvoll, dass Bedürfnisse und Gefühle erkannt und akzeptiert werden. Ebenso tragend sind spezifische Kommunikationskompetenzen. Ferner müssen in individuellen Situationen geeignete Pflegekonzepte angewendet werden können.

 

Auf das Aufgabenprofil zugeschnittene Fortbildungsmöglichkeiten

Das SGZ bietet spannende Fortbildungsmöglichkeiten zum Thema Demenz, die auf das Aufgabenprofil der Mitarbeitenden im Gesundheitswesen zugeschnitten sind. So beispielsweise für Personen ausserhalb des Pflegebereiches (Link Ausschreibung) oder aus den Bereichen Pflege und Betreuung, die ihr multidisziplinäres Grundlagenwissen abgleichen und erweitern möchten (Link Ausschreibung).

Möchten Sie eine fachliche Vertiefung zu demenzspezifischen Themen und haben bereits unsere Grundlagenfortbildung, oder ein äquivalentes Seminar absolviert? Dann ist die Fortbildung Fachbeauftragte/-r in der professionellen Betreuung von Menschen mit Demenz eine prüfenswerte Option für Sie (Link Ausschreibung).

Möchten Sie sich in der Kommunikation und Krisenbegleitung mit demenzbetroffenen Menschen vertiefen? Hier haben wir ein spannendes Bildungsprojekt dazu (Link Ausschreibung).

Das Angebot «En Mouvement! In Bewegung sein und bleiben» erweitert Ihre Aktivierungskompetenz und ist sowohl für Mitarbeitende aus dem Pflegebereich, als auch für Aktivierungsfachpersonen und Mitarbeitende Soziokulturelle Animation geeignet (Link Ausschreibung).

Sehr gerne entwickeln wir für Sie massgeschneiderte und praxisbezogene Demenz-Fortbildungen, die wir inhouse bei Ihnen gestalten. Sie bestimmen die Themenfelder und wir beraten Sie dabei!

 

Beatrice Widmer
Schulungszentrum Gesundheit SGZ
Programmleiterin Bildung
beatrice.widmer@zuerich.ch
angebot.wissen-pflege-bildung.ch

Autor: SGZ | Kategorien: Kategorie NewsletterKommentare: 0

Fräulein, also früher hatte ich nie Dienstmädchen …

… sagte eine demenzbetroffene Frau zu mir, als ich sie für die bevorstehende Körperpflege in ihr Bad begleitete.

Sicherlich haben Sie in Ihrem Arbeitsalltag auch schon ähnlich bemerkenswerte Äusserungen zu hören bekommen. Menschen mit Demenz sind eben kongruent. Sie zeigen ihre Gefühle und Bedürfnisse, die es vom Gegenüber zu erkennen, zu akzeptieren und zeitnah zu erfüllen gilt. Sie sind auch intuitiv im Umgang mit ihrem Umfeld. Wir können ihnen unsere Stimmungslage nicht verbergen. So wurde ich folgendermassen begrüsst, als ich ausser Atem und (ich gebe es zu) noch etwas gestresst bei einer demenzbetroffenen Klientin angekommen bin:«Häsch es sträng, gäll? Das isch nöd guet! Du söttsch dir also besser luege!»

Beziehungspflege ist essenziell

Menschen mit Demenz pflegen bedeutet für mich in erster Linie Beziehungspflege. Dies durch eine bewusste, gezielte und ritualisierte Kontaktaufnahme, die bei jeder Begegnung ermöglicht wird. Einerseits ist eine bewusste Kontaktaufnahme hilfreich für die Orientierung des Gegenübers. Andererseits ist sie für den Aufbau einer Vertrauensbeziehung unerlässlich. Wer Vertrauen ausstrahlt, gibt auch Sicherheit und Zuversicht, was essenziell für den Erhalt der Lebensqualität von demenzbetroffenen Menschen ist.

 

Multitasking ist (fast) immer gefordert

Dank Unterstützung von professionellen Fachkräften ist der Verbleib in den eigenen vier Wänden möglich. Dies mit dem Ziel, die Lebensqualität zu erhalten, oder weiterzuentwickeln. Spitex-Mitarbeitende müssen dazu über besonders vielfältiges Wissen und Erfahrungen verfügen. Denn die Ausführung zweier oder mehrerer Aufgaben zur selben Zeit oder abwechselnd in kurzen Zeitabschnitten, ist gerade im Einsatz bei Menschen mit Demenz erforderlich. Sie erfolgen punktuell und dementsprechend ist der Beobachtungsfokus. Nichts desto trotz muss immer wieder aufs Neue und in kurzer Zeit eine Situationsanalyse über die momentane psychosoziale und körperliche Befindlichkeit gemacht werden. Nur so können vorhandene Ressourcen erkannt und reaktiviert werden und gleichzeitig auf Bedürfnisse von Betroffenen eingegangen werden.

Eine besondere Herausforderung für Spitex-Mitarbeitende ist die Begleitung von Betroffenen in Krisensituationen. Die Vorereignisse sind nicht immer 1:1 beobachtbar, da Frau/Mann unter Umständen bei deren Entstehung noch nicht vor Ort ist. Trotzdem müssen die dafür verantwortlichen Ursachen zeitnah evaluiert und entsprechende Interventionen ausgeführt werden.

Spitex-Mitarbeitende haben häufig auch beratende und organisatorische Aufgaben. Sie kennen geeignete Hilfsmittel, die den Alltag erleichtern oder zusätzliche Begleitungsangebote für demenzbetroffenen Menschen. Nicht selten werden psychosoziale Veränderungen, die auf eine Demenz hindeuten, als erstes durch Spitex-Mitarbeitende bemerkt und näher beobachtet. Eine direkte Diagnosestellung liegt nicht in ihrem Kompetenzbereich. Sie stehen jedoch in der Verantwortung, Veränderungen, die sie in Betreuungssituationen feststellen, weiterzuleiten. Somit können Massnahmen getroffen werden, die die Lebensqualität von Betroffenen und Angehörigen positiv beeinflussen.

Auf das Aufgabenprofil zugeschnittene Fortbildungsmöglichkeiten

Wie bereits erwähnt, ist das Aufgabenfeld der Spitex-Mitarbeitenden im Zusammenhang mit Demenz ausserordentlich vielschichtig. Dazu braucht es, ein auf das Kompetenzprofil zugeschnittenes und breitgefächertes Fachwissen, das mit bestehendem Erfahrungspotenzial in Verbindung gebracht werden soll. Deshalb haben wir Demenz-Bildungsangebote entwickelt, die explizit für Spitex-Mitarbeitenden gedacht sind. Sowohl für Mitarbeitende in Assistenzfunktion (Haushelfer/-innen und Pflegehelfer/-innen SRK) als auch für Mitarbeitende der Sekundarstufe II und Tertiärstufe.

Übrigens: Sehr gerne entwickeln wir für Sie massgeschneiderte und praxisbezogene Demenz-Fortbildungen, die wir inhouse bei Ihnen gestalten. Sie bestimmen die Themenfelder und wir beraten Sie dabei!

 

Beatrice Widmer
Schulungszentrum Gesundheit SGZ
Programmleiterin
beatrice.widmer@zuerich.ch
angebot.wissen-pflege-bildung.ch

Autor: SGZ | Kategorien: Kategorie NewsletterKommentare: 0