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Herausfordernde Situationen gemeinsam meistern

Es ist bekannt, dass Aggression eine Schutzreaktion ist und in ganz bestimmten Situationen – meist im Affekt – in Erscheinung tritt. Auch dass internistische, neurologische und psychiatrische Störungen sowie medikamentöse Therapien herausfordernde bis aggressive Verhaltensweisen begünstigen oder auslösen können.

Die Konfrontation mit Beschimpfungen, Beissen, Schlagen und anderem herausforderndem Verhalten sind im Pflegealltag fortwährend anzutreffen. Bei vielen Mitarbeitenden ist die Hemmschwelle immer noch gross, um über diesbezügliche Erlebnisse zu sprechen. Die Endtabuisierung vom heiklen Thema Aggressionen im Gesundheitswesen ist noch nicht erreicht. Dennoch ist da die Null-Toleranz anzustreben; heisst: die innerbetriebliche Enttabuisierung von auftretenden Aggressionen.

Sämtliche Vorkommnisse sollen transparent gemacht, umsichtig begleitet und evaluiert werden. Risikofaktoren erkennen und minimieren sowie Präventionsmassnahmen ergreifen, gehören ebenso zum gelebten Aggressionsmanagement. Zum einen ist es wichtig, dass dazu eine innerbetriebliche Haltung vorhanden ist. Und zum anderen sollen Mitarbeitende dazu befähigt werden, solchen Ereignissen mit professionellem Handling zu begegnen. Unter dem Begriff Aggressionsmanagement ist nicht nur die Aneignung von deeskalierenden Handlungsinstrumenten gemeint, sondern noch viel mehr. Wichtige Themenfelder, mit denen sich Mitarbeitende aus dem Gesundheits- und Sozialbereich auseinandersetzen sollen, sind: Einen persönliche und fachliche Auseinandersetzung mit den Definitionen Aggression und Gewalt, dabei ist auch eine Differenzierung zwischen diesen Begriffen notwendig. Ferner soll die Förderung der Sensibilität auf allfällig kritischen Situationen, im Sinne von präventiven Massnahmen initiiert werden. Aber auch der Erwerb von kommunikativen und körperlichen Möglichkeiten der Deeskalation sowie der Nachsorge aller Beteiligten bei Ereignissen soll stark gewichtet sein. Wir haben zum Fachthema Aggressionsmanagement zwei wertvolle Bildungsangebote. Zum einen bieten wir einen praxisorientierten und vertiefenden dreitägigen Grundkurs an, der durch den Verein NAGS (Netzwerk Aggressionsmanagement im Gesundheits- und Sozialwesen Schweiz) spezifisch für Mitarbeitenden aus den Spitex-Organisationen und dem Langzeitbereich entwickelt wurde. Und zum anderen eine eintägige Fortbildung, wo die Grundlagen vom gelebten Aggressionsmanagement handlungsleitend vermittelt werden.

Alle unsere Fortbildungen werden durch NAGS- Trainerinnen und Trainern geleitet. Falls Sie bereits den Grundkurs oder eine ähnliche Fortbildung besucht haben und gerne Ihr Erfahrungspotenzial abgleichen und erweitern möchten oder sich in der Zwischenzeit Fragen ergeben haben, denen Sie mit fachlicher Unterstützung nachgehen möchten, so bieten wir Ihnen die Möglichkeit für einen Refresher-Tag. Dieser wird nach Anfrage gerne organisiert.

Kommentare: 0 | Autor: SGZ | Kategorien: Kategorie Newsletter

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