Mo. 17.10.16Studierende berichten über den Lehrgang Teamleiter/-in am SGZ (3)
Die erste Führungsausbildung am SGZ ist im März 2016 gestartet. Der Pilotkurs läuft mit 12 hoch motivierten Teamleiter/-innen. In losen Abständen geben die Teilnehmenden hier im Teamleiterblog Einblick in ihr Erleben und ihre Lernprozesse. Verfolgen Sie «live» mit, wie es im Lehrgang so läuft. Vielleicht haben Sie ja Lust, selber Ihre Gedanken und Kommentare einzubringen. Machen Sie es! Unsere Autorinnen/Autoren freuen sich darüber.
Text: Stephan Biewald
Nachdem Kathrin Blatter von den ersten Tagen und der Trainingswoche im Bildungshaus Stella Matutina berichtete, werde ich vom Workshop mit Camilla Gruschka von der Spitex Zürich berichten.
Nach unserer Trainingswoche am Vierwaldstätter See kehrten wir in unsere Institutionen zurück. Ich für meinen Teil mit gemischten Gefühlen. Die Woche hinterliess bei mir Spuren. Hinein in den Arbeitsalltag und sich auseinandersetzen mit den Themen der Trainingswoche und dem Arbeitsalltag.
Im Juni ging es dann weiter mit spannenden Themen. Zielorientiert führen sowie die Zielvereinbarung mit Mitarbeitern. Andere Themen waren Motivation, Beurteilung und Delegation. Zum Abschluss des 3-Tages-Workshop mit Camilla Gruschka beschäftigten wir uns mit den Themen Personalgewinnung und Personalentwicklung.
Ich möchte im folgenden Text ein paar Themen herausgreifen und meine wichtigsten Erkenntnisse darlegen.
Zeit für Beurteilungen und Zielvereinbarungen ist Zeit für Mitarbeitende
Die Zeit, die ich bisher selbst in Beurteilung und Zielvereinbarungen investiert habe, reicht bei weitem nicht aus, wenn ich den Ansprüchen gerecht werden will. Und natürlich will ich das, aber es ist nicht immer einfach in einem Umfeld, das sehr dynamisch und oft unruhig ist. In meiner Position stehe ich oft zwischen den Ansprüchen von allen Seiten und muss in der Not auch noch weitergehende Aufgaben übernehmen .
Trotzdem ist für mich die gute und gründliche Vorbereitung für solche Beurteilungen enorm wichtig. So zeige ich meiner Mitarbeiterin/meinem Mitarbeitenden, wie wichtig sie/er mir ist. Ich beschäftige mich nicht nur mit ihr/ihm während des Gesprächs, sondern habe mir davor schon viele Gedanken über vergangene Leistungen und über ihre/seine Perspektive gemacht. Diese Wertschätzung haben meine Mitarbeitenden, hat mein Team verdient. Es leistet eine enorme Arbeit an und mit den Bewohner/-innen.
Warum Zielvereinbarungen und nicht Zielfestsetzungen?
Bei der Zielvereinbarung kann ich besser an die Motivation einer jeden einzelnen Mitarbeiterin/eines jeden einzelnen Mitarbeiters gelangen. Die/der Mitarbeiter/-in entwickelt mehr Eigeninitiative bei der Aufgabenerfüllung. Ausserdem fördert es die Akzeptanz und die Identifikation mit den Zielen, wenn diese miteinander vereinbart, statt einseitig vorgegeben werden.
Klarheit und Eindeutigkeit der Ziele geben Sicherheit und ermöglichen eine bessere Selbststeuerung bei der Erfüllung der Aufgaben. Durch die bessere Selbststeuerung erhöht sich die Leistungsbereitschaft. Für die Formulierung der Ziele empfiehlt sich die SMART-Regel, nach der die Ziele spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminierbar formuliert sein sollten.
Motivation
Die Mitarbeitenden können wir nicht motivieren, sondern wir können Rahmenbedingungen schaffen, um die Motivation eines jeden Mitarbeiters zu fördern. Wenn verantwortungsvolle Aufgaben delegiert werden und die Anerkennung gezeigt wird, motiviert es die Mitarbeitenden. Und wenn ihnen Entwicklungsmöglichkeiten geboten werden, wird sich das positiv auf die Motivation auswirken.
Das war die wichtigste Feststellung zu diesem Thema und sie hängt eng zusammen mit dem nächsten, nämlich der Delegation.
Delegation
Für mich ist es ein Lernprozess, Aufgaben delegieren zu können und nicht alles allein machen zu müssen/wollen. Wie oben beschrieben, können delegierte Aufgaben die Motivation der Mitarbeiter/-innen fördern und ich kann entlastet werden. Und kann somit Energie und Zeit in neue Aufgaben investieren.
Die Verantwortung obliegt mir, jedoch kann ich Aufgaben delegieren.
Setze um > Arbeite dich ein > Erarbeite Vorschlag > Entscheide mit Rückmeldung > Entscheide
Mithilfe vom
- O ffen
- S achlich
- K lar
- A ngemessen
- R ücksichtsvoll
ist es mir möglich die delegierten Aufgaben zu überprüfen.
Rückblick
Diese drei Tage haben mir wieder bewusst gemacht und auch neu aufgezeigt, welch zeitintensive, verantwortungsvolle wie auch interessante und abwechslungsreiche Aufgaben mich in meiner Funktion als Teamleiter herausfordern und das jeden Tag aufs Neue.
Ich bin gespannt, was diese Weiterbildung mir in Zukunft noch alles bietet und welchen Herausforderungen ich mich in Zukunft stellen muss. Ich denke, dass ich durch diese Weiterbildung weiterhin geeignetes Handwerkszeug für meinen weiteren Weg mitnehmen werde.
Stephan Biewald
Teamleiter Pflege, Alters- und Pflegeheim Peteracker und
Teilnehmer des Lehrgangs «Teamleiterin/-in» am SGZ
Der nächste Infoanlass für den Lehrgang Teamleiter/-in im Gesundheitswesen findet am 13.12.2016 statt.
Kontakt:
Lucia Zimmermann
Schulungszentrum Gesundheit SGZ
Programmleiterin Bildung
lucia.zimmermann@zuerich.ch
angebot.wissen-pflege-bildung.ch
Lieber Stephan, eine sehr gut geschriebener Bericht. Es freut mich riesig, dass Du so viel mitnehmen konntest. Ich wünsche Dir und den anderen Teilnehmenden eine spannende Zeit und viel Erfüllung und Erfolg beim täglichen Tun. Herzlich, Camilla